Nicht das Jagdgesetz novellieren, die Jagd abschaffen!
Das grüne NRW-Umweltministerium möchte das NRW-Jagdgesetz
novellieren. Es soll ökologischer und nachhaltiger gestaltet werden.
Oberstes Ziel soll demnach der Schutz vor zu hohen Wildbeständen,
insbesondere Schalenwild, sein, laut Presseberichten. Dieses Schalenwild
wäre dann deutlich intensiver zu bejagen. Die Anzahl der “jagdbaren”
Tierarten soll drastisch eingeschränkt werden, ein Verbot der Fallenjagd
in NRW ist im Gespräch und die Ausbildung von Jagdhunden an lebenden
Enten und Füchsen soll verboten werden.
Das bestehende Jagdrecht basiert dem Grunde nach auf dem
“Reichsjagdgesetz” von 1934. Seitdem hat die Jagdlobby jeden
Reformierungsversuch, der ökologische oder tierschutzpolitische Aspekte
hätte berücksichtigen können, verhindert.
Was bedeutet Jagd konkret:
- gut 350.000 Jäger laufen bewaffnet durch unsere Wälder,
- ca. 5 Mio. Wildtiere wurden in der Jagdsaison 2009/10 getötet -
viele/Die meisten davon nicht durch einen Blattschuss, sondern nachdem
sie angeschossen wurden,
- die Fallenjagd ist nach wie vor erlaubt - die für die betroffenen Tiere immer mit Angst und Schmerzen verbunden ist,
- vom Naturschutzbund geschätzte 3000-9000 Tonnen hochgiftiges Blei
gelangen durch bleihaltige Munition der Jäger in den ökologischen
Kreislauf und auch in die Nahrungskette von z.B. Greifvögeln und
Menschen,
- geschätzte 20.000-30.000 Hunde und 250.000-300.000 Katzen werden jährlich durch Jäger getötet,
- es sind laut Jagdgesetz Tierarten bejagbar, für die eine
ganzjährige Schonzeit gilt, weil sie auf der Roten Liste der gefährdeten
Tiere stehen
Die eigentliche Frage bei Jagd Pro oder Contra ist nicht, ob die
Jäger unsere Wälder durch das millionenfache Töten von Wildtieren hegen
und pflegen und so einen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz leisten.
Die wesentliche Frage ist: Wem gehört unser Wald, unsere Natur? Ist es
ein Wirtschaftsraum, mit dem Profit erzielt wird? Ist es exklusiver Ort
für Menschen, die das Töten von Tieren als ihr Hobby bezeichnen? (Wer
sich über die wahre Motivation der Jäger informieren möchte, mag sich
einmal die einschlägigen Magazine anschauen. Nicht der Schutz von
Lurchen gehört zur Jagdromantik, sondern der Abschuss des größtmöglichen
Hirsches.) Oder soll unsere Restnatur ein Ort für Pflanzen und Tiere
werden, in dem sie in ihrer ureigensten Umgebung ohne den Einfluss des
Menschen leben und sich entwickeln können?
Wir als Partei Mensch Umwelt Tierschutz setzen uns für eine
tatsächliche Ökologisierung unserer Wälder ein, im Sinne des Arten-,
Umwelt- und Tierschutzes, und fordern deshalb die Abschaffung der Jagd!
Die Natur braucht den Menschen nicht. Aber wir brauchen die Natur und
eine intakte Umwelt, wenn wir auch noch in Zukunft einen lebenden Wald
haben möchten!