„…WEIL TIERAUSBEUTUNG ALLGEGENWÄRTIG IST“
<em>Aufruf zu einem Tierbefreiungs-Aktionstag in Kiel am 10. April 2010. </em>
Wir
wollen an diesem Tag die glatte Fassade der allgegenwärtigen und
alltäglichen Tierausbeutung niederreißen, um die gewalttätige Realität,
die Tiere jeden Tag erleiden müssen, offenzulegen. Mit einem
Tierrechtsmarkt, zahlreichen Kundgebungen, kreativen Protestaktionen,
Straßentheater und einer gemeinsamen Demonstration wollen wir die
althergebrachten Formen unseres Protestes erweitern und neue
Möglichkeiten der Kommunikation eröffnen. Die Unsichtbarkeit der
Tierausbeutung soll an diesem Tag – wenn auch nur temporär –
durchbrochen werden; an diesem Tag wird die aktive Solidarität mit
Tieren unüberseh- und unüberhörbar werden!
Dabei steht im
Vordergrund, der ach-so-heilen-Welt des Konsums die bittere Realität
des Leidens der Tiere entgegenzusetzen. Ob für die Produktion von
Milch, Eiern, Fleisch, Fisch und Leder oder als lebendige
Versuchsobjekte für die Lebensmittel-, Tabak- und Pharmaindustrie: Die
Produktpalette dessen, was aus der “Ware Tier“ erbeutet wird, scheint
schier endlos.
Dieses Missverhältnis scheint jedoch weniger im Mangel an Informationen
begründet zu sein, als vielmehr in der reibungslosen Inszenierung und
Ãsthetisierung einer durchrationalisierten Welt, in der die Grausamkeit
des Schlachthofs dem Glitter der Einkaufsstraße weicht. Wird diese
Grausamkeit für einen kurzen Moment jedoch bewusst gemacht, werden
diese Impulse von Empathie und Solidarität wieder durch einstudierte
Reaktionsweisen und eine schier allumfassende Gleichgültigkeit
gegenüber dem Leiden erdrückt. Der Ausspruch „Es sind halt nur Tiere“
steht dabei stellvertretend für die Behandlung und Betrachtung von
Tieren als Objekte, als bloße Natur, als unzivilisiertes Gegenstück zum
Menschen.
Wir
wollen daher mit diesem Aktionstag deutlich machen, dass das Ausmaß von
Tierausbeutung weit über „Robbenschlachten“ und „Tiertransporte“
hinausgeht. Wir wollen nicht für die Befreiung einiger, sondern aller
Tiere kämpfen und somit der Ideologie, Tiere seien für den Nutzen der
Menschen da, unsere Perspektive der Tierbefreiung entgegensetzen.
Anknüpfungspunkt
für den Aktionstag sind die Demonstrationen „Leichen pflastern ihren
Weg“, die bereits Mitte der 90er Jahre in der Tierrechtsbewegung
organisiert wurden. Damals wie heute soll unser Protest allgegenwärtig
sein. Damals wie heute wollen wir den Schreien der Tiere Gerhör
verschaffen. Das Elend der Tiere wollen wir dort konkret sichtund
hörbar machen, wo Profit auf Kosten der Tiere erwirtschaftet wird:
Kundgebungen sollen u.a. vor Blockhouse, Nordsee, dem pelzverkaufenden
Modehaus `Witte´, einem Jagd- und Waffenladen, einem Ledergeschäft und
einer Konditorei auf Tierausbeutung aufmerksam machen. Auf dem
zentralen Tierrechtsmarkt sollen Info-, Essens- und Verkaufsstände
Alternativen zur Tierausbeutung bereitstellen.
Weitere Informationen, die Geschichte und Idee der Aktionsform sowie der genaue Ablauf des Aktionstags findet Ihr auf www.norddemo.tk
Für eine Gesellschaft ohne Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung!
Aktionstag
# …weil Tierausbeutung allgegenwärtig ist. #
10.April – Kiel – Bahnhofsvorplatz – 12Uhr